Ein Einblick

Die Geschichten hinter lebenahoi

Eine mittelschwere Sinnkrise gehört doch zum Leben eines guten Millennials dazu, oder?

Meine erste mittelschwere Sinnkrise hatte ich mit achtzehn. Gerade das Abi in der Tasche, Studienplatz sicher, verbrachte ich den Sommer zwischen Schule und Uni mit einem Aushilfsjob. Objektiv gesehen alles wunderbar. Doch zwischen Aufstehen, Arbeiten und ins Bett fallen, klopfte im Kopf der Gedanke an, ob das wohl später „leben“ bedeuten würde: Aufstehen, arbeiten, ins Bett fallen. Während ich morgens mein Müsli aß, tagsüber Exceltabellen bearbeite und abends versuche, noch die Augen offenhalten zu, dachte ich nahezu ununterbrochen über den Sinn des Lebens nach.
Am Ende des Sommers entschied ich mich, mich vorerst mit (m)einer Zwischenantwort zufrieden zu geben:

„Ich lebe für die Momente, in denen ich nicht über den Sinn nachdenke.“

Es folgten Studienjahre voller Leichtigkeit, Freude, Tatendrang, Wissbegier, Abenteuer, Begeisterung. Jahre vollgepackt mit Momenten, die es wert waren für sich zu stehen. Dann, mit 28, das Studium beendet, Berufseinstieg geschafft, die Liebe und ein Zuhause in Leipzig gefunden: Wieder alles gut und doch auch irgendwie nicht. Tage, Nächte, Wochen kreisten die Gedanken, um Sinn, Werte, Pläne und (aufgeschobene) Träume. Bei jedem Schritt im Hinterkopf die Frage: Welches Leben will ich leben und was hält mich davon ab? Erst fehlten die Antworten. Dann der Mut.

Welches Leben willst du leben und was hält dich davon ab?

Die Frage wurde im Kopf so laut, dass ich sie nicht mehr überhören konnte.  Kann man aus einem guten Leben ein noch besseres machen? Was macht uns glücklich und warum haben wir eigentlich so viel Zeug? Wenn wir wählen könnten: mehr Luxus oder mehr Leichtigkeit? Mehr Stille oder doch mehr Statussymbole? Was bedeutet Sicherheit und wie viel brauchen wir davon?

Wir funktionierten einen letzten Rest Geschenkpapier zu einem Ideen-Board um. Schrieben „Unser bestes Leben“ in die Mitte, zücken einen Stift und dann: träumen ahoi! Was viele der spontanen Spinnereien auf dem Papier gemeinsam hatten: Es ging ums Ausprobieren, Natur, neues Lernen und Alltagsabenteuer. Lebenahoi! kam mir als Ausspruch damals das erste Mal in den Sinn.

Dann trafen wir Entscheidungen.

Nicht alle groß und nicht alle sofort. Aber wir trafen sie. Ich wechselte den Job. Wir verkauften Dinge. Wir ließen Sachen sein und begannen andere. Wir schlossen Berufsunfähigkeitsversicherungen ab und kauften Aktien und ETFs (alles voll nicht mein Ding, aber damit raus aus dem Kopf). Aufregende Monate, mit jeder Menge Euphorie und Anfangsenergie, auch im neuen Job.

Und dann, ja, dann erlebte ich das, was perfekt im Honeymoon-Hangover-Effekt beschrieben ist. Irgendwie alles ok und eigentlich wieder auch nicht. Bin ich hier richtig? Macht das Sinn? Vergeude ich mein Leben? Hätte ich doch was anderes studieren sollen oder bin ich irgendwo falsch abgebogen? Welches Leben will ich Leben und was hält mich jetzt wieder davon ab? Die Frage kam erneut. Aber ich überhörte sie. Antworten auf die eigene Job-Identität durften warten. Immerhin bekamen wir bald unser erstes Kind – dachten wir.

Das Leben ist die Sache mit den Wellenbewegungen

Es gibt Momente im Leben, die man nicht beeinflussen kann. Das wurde mir im Sommer 2020 schmerzlich bewusst. Diagnose: Fehlgeburt. Noch im Krankenhaus dachte ich: Bei allem, was in diesem Leben unkontrollierbar ist, ist es doch verrückt, dass ich die Dinge, die ich selbst in der Hand hätte, nicht auch in diese nehme? Ich wollte mehr als die kleinen Träume auf dem Brown Paper im Wohnzimmer. Ich wollte echten Sinn im Leben, Flow und Freude –noch viel mehr in meinem (Arbeits-) Alltag. Zurück zuhause machte ich mich auf den Weg, meine persönliche Antwort auf die Frage nach dem „Wofür“ (wieder) zu finden. Und: Eine neue Portion Leichtigkeit und Begeisterung in mein Leben zu bringen.

Wenn das die Lösung ist, möchte ich doch mein Problem zurück

Was macht eine Psychologin, wenn sie sich beruflich weiterentwickeln möchte? Naheliegend: Sie wird in nebenberuflicher Ausbildung Psychotherapeutin. Long story short: Ich (erstmal) doch nicht. Vielleicht lags an Corona, vielleicht am Ausbildungsinstitut, aber sehr wahrscheinlich an den schrecklichen Rahmenbedingungen der Ausbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin, so dass ich ziemlich schnell dachte: Wenn das die Lösung ist, möchte ich doch mein Problem zurück.

Also, nochmal auf Anfang. Letztlich endete ich bei einer Systemischen Weiterbildung, die einerseits mein Motiv nach Wissensdurst stillte, sich aber noch besser mit anderen meiner Bedürfnissen vereinen lies.

Start with why not

Die Weiterbildung in Systemischer Beratung gab mir genau das, was ich gesucht hatte: neues Wissen, Impulse, Selbstreflexion, Freude, Fähigkeiten und vielleicht auch neue Perspektiven – sowohl auf mein angestelltes Dasein als auch neue Perspektiven für selbständige Arbeit. Ich sprudelte vor Gedanken geradezu über und entschied daraufhin zum Jahresstart 2022, quasi tagebuchmäßig, jeden Tag einen meiner Gedanken festzuhalten. Ich konnte nicht genau sagen warum. Und merkte auch, dass ich es nicht zerdenken, sondern lieber #einfachmalmachen, wollte. So entstand der Account lebenahoi auf Instagram.

#einfachmalmachen ist häufig eine ziemlich gute Idee

Auf diese erste lose Idee meine Gedanken zu teilen, folgten weitere: Ich suchte nach Klientinnen für Test-Coachings und fand sie. Wenn ich heute zurückschaue, muss ich schmunzeln, das war so ein großes Ding für mich! In diesen ersten Monaten, in denen ich meine Systemische Beratung und Coaching anbot, kamen (zufällig, wenn es das gibt) in kurzer Zeit immer wieder Klient:innen zur mir, die sich in beruflichen Veränderungssituationen befanden. Sie wollten sich gern jobtechnisch neu orientieren oder gründen, manchmal aber auch einfach nur wieder mehr Leichtigkeit im bestehenden (Arbeits-) Alltag einziehen lassen. Im Gespräch zeigte sich ganz oft: Das sind objektiv wirklich kompetente Menschen und doch gibt es da diesen (überzogenen) Selbstzweifel, der sie daran hinderte, für ihre Ideen und Pläne loszugehen. Gleichzeitig begleitete mich selbst immer wieder der Gedanke, ob ich eigentlich kompetent genug bin, für andere einen Raum der Entwicklung zu gestalten. Um meine eigene Freiberuflichkeit weiterzuentwickeln, bewarb ich mich parallel zu den ersten Coachings bei einer Gründerinneninitiative. #einfachmalmachen dachte ich – das ist doch eigentlich immer mal eine gute Idee, oder?

Impostor hallo

In der Vorstellungsrunde beim Kick-off der Gründerinnen-Initiative hörte ich mich selbst sagen: “Ich habe ja einige Ideen, aber denke immer, die sind nicht gut genug. Und überhaupt, wer bin ich schon, um …”. Welch Ironie, was?
“Nennt man das nicht Impostor Phänomen?”, fragte mich meine Sitznachbarin daraufhin und ich nickte nur wissend. In Rahmen dieser Gründerinneninitiative entschied ich, genau auf dieses Thema, das Impostor Phänomen, meinen Angebots-Fokus zu legen. Eine großartige Entscheidung. Gewissermaßen war ich auf diesem Weg mein eigenes Testimonial. Denn ja, es ist möglich, das Impostor Phänomen zu meistern und für die eigenen Ideen loszugehen. Deshalb ist es auch immer wieder so spannend und bereichernd, die Aha-Momente und Entwicklungen meiner Workshop-Teilnehmenden und Coaching-Klient:innen zu erleben. Während die nebenberufliche Selbständigkeit sich langsam entwickelte, fand ich (bzw. erarbeitete ich mir) parallel ganz viel Freude in meinem angestellten Job zurück (dazu mal ein eigener Blogpost).

Wieder alles gut und irgendwie auch nicht? How I met die Innere Motiv Analyse

Es lief also alles. Und doch gab es da diese eine Sache, die ich beobachtete: Ich machte wenig Marketing und Vertrieb. Quasi nichts in die Richtung. Schön, dass auch so (über Weiterempfehlungen, mein Netzwerk oder ich als „Zufallstreffer“ bei der Suche nach dem Impostor Phänomen) Vorträge, Workshops und Coachings entstanden. Aber gleichzeitig irgendwie schräg? Ich verkünstelte mich bei der Websiten annapietzka.de und lebenahoi.de, aber lies meine Akquise-Liste, die es durchaus in meinen Notizen gab, immer links liegen. An Impostor Gefühlen lag es nicht, das merkte ich. Aber woran dann? Sabotierte ich mich selbst? Gab es dafür einen guten Grund, den ich selbst nur nicht verstand?

In dieser Zeit lief mir die Innere Motiv Analyse über den Weg. Und es war love at first sight. Heute habe ich eine Antwort auf die Frage, was mich beim Marketing und Vertrieb blockierte und was der gute Grund daran war. Die Innere Motiv Analyse lies mich mich selbst noch besser verstehen, aber auch die ein oder andere Entscheidungen treffen. Sie hat wieder mehr Klarheit in mein Leben gebracht und Leichtigkeit, Begeisterung noch mehr und Freude, auch in meine Jobs.

Welches Leben willst Du leben und was hält Dich davon ab?

Hast du bis hierhin gelesen und irgendwas hat resoniert? Resoniert – voll das Psycholog:innen-Wort, aber du weißt bestimmt, was ich meine. Wenn du selbst das Gefühl hast, einem Thema mal auf den Grund gehen zu wollen oder eine Entscheidung treffen möchtest, dann könnte auch für dich die Innere Motiv Analyse spannend sein. Hier findest du alle Infos dazu: Kompass Coaching

Manchmal ist man nur eine Entscheidung von einem noch schöneren Leben entfernt

Klingt wie ein Kalenderspruch? Na, ist es bestimmt auch. Aber es ist auch etwas dran. Eine Zeit in meinem Leben dachte ich, ich wäre nicht gut darin, Entscheidungen zu treffen. Wenn ich auf die letzten Jahre zurückblicke und auch auf diesen Text, weiß ich, dass das nicht (mehr) stimmt.

Und während ich hier auf dem Sofa liege und Worte in das tippe, frage ich mich, auf welche guten Entscheidungen ich wohl in ein paar Jahren zurückschauen kann. Oder vielleicht schon in ein paar Wochen oder Tagen. Eine gute Entscheidung wäre jetzt schlafen zu gehen, statt das Eis aus dem TK zu holen. Aber.. nun, man muss es mit den guten Entscheidungen auch nicht übertreiben?

Was ist die nächste gute Entscheidung, die du treffen möchtest?

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