Monatsrückblick Dezember 2023 =
Hallo Gedankenchaos

Ich hätte gerne einen Gedanken-Drucker. Also, einen Drucker, den ich einfach an mein Gehirn anschließen und dann in schwarzweiß oder Farbe alles, was darin gerade rumspukt, auf Papier bringen kann. Denn gerade komme ich selbst kaum hinterher. So viele Fragen, Gedanken, Irrungen, Wirrungen, Tagträume, Ideen…Wie schaff ich es, mich wieder vorzufreuen? Lass mal ans Meer ziehen? Oder doch zur Familie? 2024 wird wohl spannend.

Eine Erkenntnis zum Jahresende: Ich habe verlernt mich vorzufreuen

„Ich habe verlernt, mich vorzufreuen.“, das schrieb ich im November in meine digitalen Notizen. So recht kann ich gar nicht mehr rekonstruieren, wieso und woher. Der Gedanke war plötzlich da. Zuletzt erwischte ich mich einfach (zu) oft dabei, schöne, vorfreudige Ereignisse gleich ein bisschen zu relativieren. Quasi einer „Realitätsklatsche“ zu unterziehen.

  • die spannende Konferenz (hmm, da komme ich ja nicht zum E-Mails beantworten und es bleibt was liegen)
  • das Kino-Date mit einer Freundin (da geht’s spät ins Bett, hoffentlich bin ich am nächsten Tag nicht so müde)
  • noch ein paar Urlaubstage (bis dahin muss noch einiges geschafft werden und ob ich dann abschalten kann?)

Auf meine Frage, was ChatGPT mir zu Vorfreude sagen kann, hieß es: Vorfreude ist etwas, was man erlernen und trainieren kann. Dass man Vorfreude vor allem bewusst wahrnehmen solle. Mein Vorhaben war dann klar: Das mach ich ab jetzt (wieder) mehr, mich vorfreuen.

    Vorfreuliste im Dezember

    ✨ ein Lebkuchenhaus verzieren und ich liebe alles daran, dass ich diesen Prozess in der Vorfreude absolut romantisiere. Mit Weihnachtsmusik und Tee das wunderschönste Lebkuchenhaus gestalten. Werde ich es absolut übertreiben – definitiv!

    ✨ Eine ArtNight besuchen. Freue mich auch schon richtig vor, ihr ein kleines Geschenk zu übergeben, dass ich nur gekauft habe, weil ich es so witzig fand – hehe

    ✨Mein Lieblingsweihnachtslied (guilty pleasure) in Dauerschleife hören (und Spiegelperformance perfektionieren)

    ✨ Und besonders vorfreudig bin ich darauf, dass im Dezember ein Brand Design für lebenahoi entsteht. Uhhhh. (Habe in einem vorherigen Beitrag davon geschrieben, dass es das eigentlich nicht braucht, aber ich so Lust auf den Prozess (und das Ergebnis habe). Vorfreude 3000).

    Die ArtNight, die alles änderte – bam bam bam dramatische Musik

    Lebkuchenhaus verziert, Lieblingsweihnachtslied (Wonderful Dream von Melanie Thornton 😊) in Dauerschleifen gehört und die ersten Schritte Richtung Brand Design unternommen – (hier gibt es dazu noch etwas zum Thema “Claim” zu lesen).

    Dann kam die Art Night, die alles änderte. Haha. Naja, das ist vielleicht etwas übertrieben. Aber sie hat in jedem Fall viel angestoßen. Eine ArtNight ist im Grunde ein Malkurs und ich besuchte eben diesen im Dezember mit einer Freundin.

    Wie wir so an unseren Kunstwerken arbeitete, sprachen wir über dies und das und Gott und die Welt. Unter anderem über die Frage, was wir in diesem Leben gerne noch so machen wollen würden.

    Ich nannte den „mal am Meer wohnen“-Wunsch und sagte ihn in diesem Moment mehr dahin. Zurück zuhause lief mir der Gedanken noch einmal durch den Kopf, zusammen mit der Frage: Na, worauf wartest du denn dann eigentlich?

    Am nächsten Tag erzählte ich meinen Mann davon und zu meiner Überraschung war er schnell angesteckt von der Idee. Dachten wir doch (bei aller Leipzig-Liebe) schon länger darüber nach, etwas kleinstädtiger und naturnäher zu wohnen. Und mal ehrlich, wie cool klingt es bitte „am Meer zu leben“? Vor allem mit einem Blog, der lebenahoi heißt. Ist ja quasi die logische Konsequenz, oder? Oder?

    Zum Jahresabschluss fuhr ich nach Erfurt und traf Freundinnen, um mit ihnen über das vergangene Jahr zu sinnieren und Pläne, Ideen und Gedanken für 2024 auszutauschen. Beim gemeinsamen Frühstück lies uns eine Freundin eine Karte aus ihrem Selbstliebekartenset ziehen (Werbung nicht beauftragt und unbezahlt – hier entlang, falls dich das Set interessiert 😊).

    Auf meiner Karte stand: „Ich gestalte mir mein Leben“. Uff, da musste ich innehalten und schmunzeln – passte es ja genau zu dem, was mich generell und mit lebenahoi so bewegt.

    Am Meer wohnen – ein Gedanke laut ausgesprochen

    Und wie wir da so saßen, sprach ich die Idee vom Umzug ans Meer auch laut aus. Und sagte hinterher: „Wir (also mein Mann und ich) müssen aber nochmal erkunden, welche Bedürfnisse eigentlich hinter dieser Veränderung stecken. Ans Meer ziehen ist eine Strategie  – aber, welche Bedürfnisse wollen wir damit eigentlich erfüllen? Und ginge das vielleicht auch anders?“

    Wir denken oft zu schnell in Strategien und zu wenig in Bedürfnissen

    Von Erfurt ging es für Weihnachten in die „Heimat“. (Anmerkung: Heimat bedeutet für mich = wo meine Familie wohnt, und ist weniger an einen bestimmten Ort gebunden).

    Kleines Highlight: ein vorweihnachtlicher Theaterbesuch, während das Kind mit Oma chillte und auch von ihr ins Bett gebracht wurde.
    In der Pause des Stücks träumten wir weiter vom Meer, öffneten die Karten-App und überlegten, welcher Ort denn nun der passende wäre. Und ja, ich müsste lügen, wenn ich sagte, dass wir nicht auch schon einen Blick auf angebotene Wohnungen geworfen hätten.

    Gleichzeitig versammelten sich erste Fragezeichen zwischen unseren Köpfen: Brauchen wir dann ein eigenes Auto? Wie finden wir neue Jobs? Wo zur Hölle wohnen, wo es nicht zu touristisch ist, aber auch nicht der Hund begraben liegt? Wäre das nicht blöd noch weiter weg von der Familie? Und: Wie oft ist man dann eigentlich wirklich am Meer?

    Das Gute ist ja, dass nicht jede Frage sofort eine Antwort braucht. Nach drei Mal klingeln der Theaterglocke saßen wir wieder am Platz und tauchten statt in Umzugspläne in eine New Yorker Fantasiewelt ab.

    Doch lieber zur Familie ziehen?

    Zurück aus dem Theater, der Oma fürs „Babysitten“ tausend Mal gedankt, fielen wir ins Bett und konnten nicht einschlafen. Was waren denn nun eigentlich die Bedürfnisse hinter diesem Wunsch nach Veränderung? Wir sprachen darüber, warum sich Leipzig (für diese Lebensphase) gerade nicht mehr so passend anfühlt und was wir uns stattdessen wünschen würden. Da kamen wieder Worte wie: kleiner, naturnäher, aber auch: näher bzw. direkt bei der Familie (zumindest einem Teil davon).

    Und schwupps, war es ausgesprochen: Wir könnten ja auch hierherziehen? Offen gesagt, das ist nicht das erste Mal, dass diese Idee im Raum stand, aber das erste Mal, dass sie sich nicht absurd anhörte, sondern ziemlich stimmig. Eben: passend zu unseren (gerade nicht ganz erfüllten) Bedürfnissen, was das Thema Gemeinschaft, Naturverbundenheit und Ruhe anbelangt.

    Spannenderweise könnten wir beide bei einem Umzug auch unsere Jobs behalten. Mein Mann vielleicht nicht auf lange Sicht, weil das Pendeln irgendwann nerven könnte, aber für den Beginn in jedem Fall…

    Sag niemals nie? Ist was dran an dem Spruch?

    Seit die Idee ausgesprochen ist, (zurück) nach Thüringen, in den Südharz zu ziehen, ist Party im Kopf. Da werden stündlich tausend und abertausend Gedanken angeboten: Tagträume, wie cool das wäre! Und Fragen und Sorgen, Unsicherheit und was es noch so alles gibt.

    Immerhin habe ich in meinem Leben durchaus Mal das Wort „nie“ verwendet, als es darum ging, ob ich in den Ort zurückziehen könnte, in dem ich einen Teil meiner Kindheit und Jugend verbracht habe. “Nie” – gar nicht, weil die Stadt oder die gesammelten Erfahrungen schlecht gewesen wären, nein, nein. Vielmehr, weil es ein Nest ist, verglichen mit allem, was für mich wohnorttechnisch danach kam. Und hey, „Leipzig“ oder „am Meer“ klingt auf jeden Fall cooler. Aber – geht es darum, was cool klingt?

    Spannende Zeiten gerade. Ich bin ja jetzt schon gespannt, wo ich heute in 366 Tagen (Schaltjahr!) meinen Laptop auf dem Schoß haben werde und vielleicht über den Dezember 2024 berichte…

    Magischer Sonnenaufgang über Leipzig

    Dezent emotionaler Moment in Erfurt beim Vorbeigehen an meiner alten Schule – immer noch so dankbar für die Zeit damals

    Sowas wie Streetart vor meinen Füßen entdeckt, konnte nicht anders als ein Foto zu machen

    Den Schlüssel für neue Räumlichkeiten abgeholt, yippie!

    Monatsrückblick Dezember 2023 – Sätze, an die mich erinnern möchte:

    • Du brauchst kein Leben, das gut klingt – du brauchst eines, das sich gut anfühlt, für dich.
    • Kann etwas, dass sich wie Rückschritt anhört, eigentlich ein Fortschritt sein?
    • Wenn ihr mich sucht: Ich bin im Zwiespalt. Zwischen „was einfach wär“ (alles so lassen, wie es ist) und „was vielleicht echt schöner wär“ (aber mit Veränderung und damit mit Unsicherheit und Aufwand verbunden sein könnte).
    • Schaff dir erstmal Optionen. Am Ende kannst du immer noch entscheiden.
    • Du musst diese Entscheidung nicht jetzt treffen.
    • Wir denken oft zu schnell in Strategien und zu wenig in Bedürfnissen.

    Dich umtreibt auch gerade ein Thema? Du steht vor einer Entscheidung (oder vor der Entscheidung, ob du eine Entscheidung treffen möchtest) und erwischt dich dabei in Gedankenkreisen? Möglicherweise könnte das daran liegen, dass du mehr in Strategien und weniger in Bedürfnissen denkst.
    Wenn du magst, lass und gemeinsam erkunden, was gerade deine (nicht gänzlich erfüllten) Bedürfnisse sind und danach auf mögliche Strategien schauen. Laut denken können, Fragen gestellt und Gedanken visualisiert zu bekommen, kann Wunder wirken, was innere Ruhe als auch Klarheit und Energie für den nächsten Schritt angeht. Hier entlag für mehr Informationen: Coaching in Leipzig, online oder per E-Mail.

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